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Gewalt verhindern und behandeln

Gewalt: Schüler ballt seine Faust

„Bildungsforscher weisen einen starken Zusammenhang zwischen dem Sozialklima der Schule und Gewalthandlungen von Schülern nach.“

Doch wovon ist die Rede, wenn man von Gewalthandlungen spricht? Als erstes fällt uns meist die Zerstörung von Gegenständen ein. Aber auch Aggression gegen andere, die innere Aggression gegen die eigene Person, verbale Attacken oder auch Formen des Mobbing sind Gewalthandlungen. Es stellt sich daher mit Dringlichkeit die Frage:

Reicht es in der heutigen Zeit aus, sich auf das Verhalten zu konzentrieren, das eine beabsichtigte und vom Anderen nicht gebilligte Verletzung des Rechts auf körperliche Unversehrtheit beinhaltet?

Eine entwickelte Lernkultur und ein gutes soziales Klima sind wichtig für eine effektive Gewaltpräventionsarbeit. Erfolgreiche Vorbeugung von Gewalt unter Kindern und Jugendlichen setzt Kooperation zwischen Eltern, Lehrern und dem Schulträger voraus. Daher sollten Schulen gemeinsam mit den Eltern an verschiedenen Bereichen arbeiten.

1. Prävention: Der Sinn langfristiger vorbeugender Arbeit

Wir erwarten von einem Arzt nicht Bestrafung, sondern Behandlung. Und das dürfen wir auch in einer Konfliktsituation erwarten. Gewalt ist oft ein Ausdruck von Hilflosigkeit. Ebenso wichtig wie eine gute Behandlung ist vorbeugende Arbeit gegen die Entstehung von Gewalt. Dies kann nur in langfristig angelegter Arbeit geschehen, die Bedürfnisse ernst nimmt und eine Verbesserung der sozialen Umwelt bietet.

2. Intervention: Verhalten in aktuellen Gewalt- und Konfliktsituationen

Wie wir uns in aktuellen Gewalt- und Konfliktsituationen verhalten, ist uns meinst nicht oder nur wenig bekannt. Das Verhalten kann jedoch stark variieren. Der erste stellt sich der Situation mit einem Gegenangriff, ein zweiter hält die andere Wange hin, ein dritter flüchtet. Rollenspiele helfen hier anschaulich, wie Konflikte entstehen können und wie wir intervenieren. Anhand von eigenen Erlebnissen werden Gewaltszenarion gespielt und das eigene Verhaltensmuster reflektiert. Mit dieser Erkenntnis werden Lösungswege skizziert, die in aktuellen Gewalt- und Konfliktsituationen helfen.

3. Reflexion: Konfliktregelung und Nachbearbeitung

Wie wir Konflikte fair und nachhaltig regeln, kann gelernt werden. Dazu werden Kommunikation und Kooperation als wichtigste Bestandteile der Konfliktregelung genannt. Wichtig ist für die eigene Konfliktregelung, dass man sich seines Konfliktverhaltens bewusst und klar kommuniziert. Eine Nachbearbeitung von erlebten Konflikt und Gewaltsituationen hilft dabei Erlebtes zu verarbeiten und unterstützt dabei, angemessen zu Kommunizieren und eigene Konflikte zu regeln.